Ein Stoff der Schönen und Reichen war Veloursleder im 20. Jahrhundert. Die dünne, weiche und feine Struktur des Stoffes begeisterte die Menschen. Auch heute ist das Material bei vielen Modedesignern beliebt und wird dank seiner Robustheit und der weichen Oberfläche gerne für Schuhe und hochwertige Bekleidung und Accessoires verwendet.
Französischer Stoff wie Samt
Der Begriff Veloursleder leitet sich von dem französischen Begriff "Velours" ab und bedeutet übersetzt "Samt". Das deutet auf die samtige Oberfläche hin, die alle Velourslederarten mehr oder weniger gemein haben. Veloursleder ist Nubukleder sehr ähnlich, ist aber etwas gröber. Zusammengefasst werden beide Lederarten unter dem Oberbegriff Rauleder.
Für die Herstellung wird meist Leder mit einer weniger guten Oberflächenqualität verwendet, da diese im Herstellungsprozess abgestoßen oder abgeschliffen wird oder die Fleischseite als Oberfläche veredelt wird. Für die Herstellung wird vor allem Leder von Lämmern, Ziegen, Hirschen, Schweinen oder Kälbern verwendet.
Die Herstellung von Veloursleder
Für die Herstellung des Rauleders wird das Rohmaterial zunächst gereinigt. Danach folgt die Schwitze, ein Fäulnisprozess, bei dem Bakterien die obere Hautschicht des Leders kontrolliert zerstören. Die Hautschicht konnte anschließend, in den Zeiten vor der industriellen Fertigung, leicht am Gerberbaum mit einem stumpfen Messer entfernt werden.
Heute wird das Leder mit Schleifpapieren manuell bearbeitet. Die Färbung erfolgt heute erst nach dem Bearbeitungsprozess. Früher wurde das Leder nach der Färbung noch nachbearbeitet, bis die gewünschte Oberflächenstruktur erreicht war. Daher ist die Farbe des Rauleders heute beständiger als früher.
Geschmeidige und luxuriöse Eigenschaften des Stoffs
ist sehr robust und hat daher eine hohe Langlebigkeit. Die aufgeraute Oberfläche fühlt sich weich und samtig an, weshalb das Material als geschmeidig und luxuriös empfunden wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Stoff sehr atmungsaktiv ist. Das Rauleder hat allerdings auch Nachteile. Zum einen ist das Material recht teuer.
Außerdem ist es nicht wasserfest und nimmt leicht Schmutz auf. Die Gefahr besteht, dass es mit der Zeit verhärtet oder ausfranst. Die langen Fasern des Veloursleders verkleben bei intensiver Benutzung leicht und können speckig wirken.
Rauleder richtig pflegen
Damit die Fasern von Veloursleder nicht verkleben, sollte es regelmäßig aufgeraut werden. Da das Material Wasser nicht gut verträgt, sollte es stets trocken gereinigt werden.
- Regelmäßiges Abbürsten befreit das Material von Staub und losem Schmutz.
- Für leichte Verschmutzungen kann ein Moosgummi-Block verwendet werden.
- Stärkere Verschmutzungen können mit einer Spezialbürste mit Messingborsten gelöst werden.
- Es gibt auch Flüssigreiniger, mit denen hartnäckiger Schmutz recht leicht entfernt werden kann.
- Besonders wichtig ist die regelmäßige Imprägnierung des Veloursleders, damit das Material weniger Wasser aufnimmt.
Bekleidung aus Veloursleder
Das Rauleder ist robust und atmungsaktiv und wird daher gerne als Material für Schuhe und Handschuhe verwendet. Die großen Poren führen Schweiß sehr gut ab. Da der Stoff als wertvolles Material gilt, wird er auch gerne für hochwertige und luxuriöse Bekleidung und Accessoires, wie Handtaschen verwendet. Bei Lederwaren wird Veloursleder häufig als Innenfutter genutzt. Auch für hochwertige Möbelstücke wird Veloursleder gelegentlich verwendet.
Edel und robust - ein Material für hohe Ansprüche
Veloursleder ist seit jeher ein Stoff für hochwertige Produkte. Das Material ist robust, aber weniger widerstandsfähig als beispielsweise Leder. Auf Grund seiner positiven Eigenschaften wird es gerne für Schuhe und Handschuhe verwendet, bedarf aber einer regelmäßigen Pflege, damit es schön und edel bleibt.