Sie kennen das seidige, glatte Innenfutter in Mänteln oder Jacken? Es schimmert, fühlt sich angenehm auf der Haut an und sieht elegant aus - das alles kommt von der Kunstfaser Cupro, die vornehmlich für Innenfutter eingesetzt wird. Sie ergibt einen Stoff, der griffig ist und sehr atmungsaktiv.
Was die Kunstfaser so begehrt macht
Sie kommen bei anstrengenden Weihnachtseinkäufen auch nicht ins Schwitzen, wenn Ihr Mantel mit der Kupferseide ausgeschlagen ist. Die Faser nimmt innerhalb kürzester Zeit einiges an Luft auf und gibt sie genauso schnell wieder ab. Durch diese Luftzirkulation staut sich keine Wärme und es gibt keine nassen Schweißflecken auf der Kleidung.
Auch Westen werden für gewöhnlich mit einer Lage Kunstseide als Innenfutter versehen, denn durch die glatte Oberfläche bleibt die Weste über dem Hemd an Ort und Stelle und wirft keine unschönen Falten. Der Trend Cupro für Sommerkleidung zu verwenden war also zu erwarten.
Denn die kühle Kunstseide sorgt auch an heißen Tagen für ein angenehmes Tragegefühl bei Oberteilen oder Kleidern und sorgt dafür, dass diese gut sitzen. Da Kupferseide keine Naturfaser ist, wird sie in einem chemischen Prozess hergestellt.
Die Gewinnung von Kunstseide - kein einfacher Prozess
Das sogenannte Cuoxam-Verfahren wird eingesetzt, um Cupro zu gewinnen. Eine Ammoniak-Lösung wird dazu verwendet, um Zellulose aufzulösen. So entsteht ein zäher Brei, der aus 4% Kupfer, 29% Ammoniak und 10% Cellulose besteht und zunächst noch recht unansehnlich ist. Schnell fließendes warmes Wasser wird als Tauchbad für die Masse verwendet, so wird die Zellulose aus der zähen Brei herausgelöst.
Nach diesem sogenannten Streckspinnverfahren werden die Kupfer-Ionen aus den Zellulosefäden entfernt und im Anschluss mit sehr stark verdünnter Schwefelsäure abgespült. Die Tatsache, dass sich Zellulose in einem Kupferoxid-Ammoniak-Verfahren auflösen lässt, erkannte ursprünglich der Chemiker Mathias Eduard Schweizer Mitte des 19. Jahrhunderts.
Doch erst 1897 wurde das Verfahren von Max Fremery und Johann Urban patentiert. Vom Einsatz in Kleidungsstücken als Stoff war das Produkt noch weit entfernt, man verwendete es zunächst als Glühfaden in Glühbirnen. Zwei Jahre später erst war die Entwicklung der Kupferseide soweit vorangeschritten, dass sie auch in der Textilindustrie Verwendung fand. 1902 gaben Max Fremery und Johann Urban die Glühfädenproduktion auf und widmeten sich ganz der Herstellung der Glanzseide.
1910 trieben sie die Geschäftsidee entscheidend voran, indem sie Kunstseiden- und Acetatwerke in Stettin aufkauften und mit den dort vorhanden Viskosepatente experimentierten. In den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde dann nach und nach der Prozess der Kupferseidengewinnung optimiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
So bleiben Ihre Klamotten aus Cupro Glanzstücke
Kleidungsstücke aus Cupro oder mit einem Futter aus Cupro gefertigt, können ohne Schwierigkeiten in der Waschmaschine gewaschen werden.
- Es kann sein, dass eine andere Stoffart, die in Verbindung mit der Kupferseide verarbeitet wurde, nur chemisch gereinigt werden darf.
- Daher müssen Sie immer das Waschetikett beachten, bevor Sie Ihre Kleidung in die Waschmaschine oder den Trockner geben.
- Generell ist Cupro jedoch unkompliziert.
- Die Glanzseide trocknet nach dem Waschen schnell und ist weitestgehend knitterfrei, so dass lästiges Bügeln entfällt.
- So sind Ihre Lieblingsteile aus Cupro schnell wieder tragbar.
Cupro - eine Kunstfaser mit Struktur
Die Kupferfaser ist eine Kunstfaser, die in großen Mengen hergestellt werden kann. Sie ist weich und angenehm kühl auf der Haut und nicht schwer zu pflegen. Cupro wird häufig in der Textilindustrie eingesetzt, nicht zuletzt auch deshalb, weil die strukturell stabile Faser Kleidungsstücken eine dauerhafte Form verleiht.