Modeglossar

Polyacryl - Kunstfaser mit positiven Eigenschaften

Polyacryl wurde in den 1940er Jahren entwickelt und war schnell auf einem langanhaltenden Siegeszug. Man findet das Material heute in vielen Bekleidungsstücken, aber auch auf zahlreichen anderen Einsatzgebieten. Der Stoff war lange Zeit als "Schwitzkasten" verrufen, kann aber längst mit seinen vielfältigen positiven Eigenschaften von sich überzeugen.

Polyacryl - eine chemische Kunstfaser

Polyacryl ist eine Kunstfaser aus polymerisierten Acrylfasern. Bei der Polymerisation verbinden sich Ausgangsstoffe durch eine chemische Kettenreaktion miteinander. Als Grundstoff der Polyacrylfaser dient hauptsächlich Polyacrylnitril mit einem oder mehreren Comonomeren, wie beispielsweise Methylmethacrylat.

Polyacrylnitril wird aus Erdöl gewonnen. Erste Versuche werden mittlerweile unternommen, das Material aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. 1942 wurde der erste technische Verarbeitungsprozess zum Spinnen von Polyacrylfasern von dem deutschen Chemiker Herbert Rein entwickelt.

Die Herstellung der Kunstfaser

Die Herstellung der Polyacrylfasern erfolgt entweder im Nass- oder im Trockenspinnverfahren. Beim Nassspinnverfahren wird die Spinnmasse in ein sogenanntes Fällbad geschossen. Beim Trockenspinnverfahren wird diese durch eine Düse in einen Schacht mit Warmluft gedrückt. Ein chemischer Zusatz sorgt dafür, dass sich der Faden verfestigt. Dadurch entsteht eine gekräuselte Spinnfaser.

Polyacryl- Wärmebeständig ohne Schwitzkastengefühl

Die Eigenschaften der Polyacrylfaser Polyacryl ist ein feiner, weicher Stoff, der an Wolle erinnert. Er kann gut Wärme speichern und ist sehr formbeständig. Dadurch knittert Stoff aus Polyacryl auch wenig. Außerdem besitzt das Material eine hohe Elastizität und trocknet schnell. Die Fasern lassen sich gut einfärben.

Die Farben verblassen dank der hohen Lichtbeständigkeit sehr langsam. Die geringe Dichte macht Polyacrylstoff angenehm leicht. Früher war der Stoff wenig atmungsaktiv, weshalb man in Kleidung aus Polyacryl schnell ins Schwitzen geriet. Dies gehört mittlerweile allerdings der Vergangenheit an.

Polyacrylstoff im Einsatz

Polyacryl ist ein sehr angenehmes Material, das sich dank seiner Leichtigkeit und wärmenden Eigenschaft bequem tragen lässt. Der Stoff kommt daher vielfältig zum Einsatz:

  1. wärmende Jacken
  2. Westen
  3. bequeme Pullover
  4. Socken
  5. funktionale Berufsbekleidung
  6. feuchtigkeitsabweisende Sportbekleidung

Die Bekleidung bleibt auch nach häufigem Waschen formstabil, die Farben verblassen nicht. Da Polyacrylstoff wenig knittert, ist er leicht zu bügeln. Auch als Mischgewebe mit Baumwolle oder Wolle wird die Faser gerne verwendet. Die Kombination der Fasern erzeugt ein pflegeleichtes und hautfreundliches Material. Doch nicht nur als Bekleidung kommt die Kunstfaser zum Einsatz. Auch als Möbelbezug, Wollknäule, Dekostoff oder bei der Herstellung von flauschigen Kuscheltieren wird Polyacryl verwendet.

Die Pflege der Kunstfaser

Kleidung aus Polyacrylstoff kann problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden. Sie trocknet schnell. Allerdings ist die Kunstfaser recht hitzeempfindlich. Daher sollte der Waschgang nicht wärmer als 40 Grad sein. Heißes Bügeln sollte daher ebenfalls vermieden werden. Auch für den Trockner ist das Material nicht geeignet. Tropfnasse Kleidung wird am besten in ein Handtuch gewickelt und anschließend liegend getrocknet.

Der Alltagsbegleiter Polyacryl

Weich wie Wolle und dennoch pflegeleicht ist das Material Polyacryl. Die Kunstfaser kommt vielfältig zum Einsatz, da sie mit zahlreichen positiven Eigenschaften punktet. Kleidung aus Polyacrylstoff überzeugt durch einen hohen Tragekomfort und ist sehr widerstandsfähig.

Allerdings sind einige Pflegehinweise zu beachten, damit man lange Freude an seiner Bekleidung aus Polyacryl hat. Auch in anderen Bereichen kommt die Kunstfaser zum Einsatz. Möbel, Markisen, Stofftiere, Pelzimitationen - der Stoff ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken.